Bei Naturschutz macht die Stadtwerke Merzig GmbH gemeinsame Sache mit den Bienen. Ihre außergewöhnliche Allianz zeigt eindrücklich, wie gerade „kleine Dinge“ Großes für eine ganze Region bewegen können
Während eines Kreativ-Workshops zu Klima- und Umweltschutz haben die Stadtwerke Merzig beschlossen, auf ihren eigenen Anlagen selbst Bienen anzusiedeln. Als Idealbesetzung für dieses Projekt kam nur der passionierte Hobby-Imker Dirk Wilbois infrage, der als Tiefbauer für die Stadtwerke Merzig tätig ist. Für Wilbois ein Herzensprojekt.
Schätzen und schützen
Wilbois ist nicht nur sehr naturverbunden, er verfügt auch über viel Erfahrung und ein profundes Fachwissen über Bienen. Als Imker mit Leib und Seele schätzt und schützt er jedes einzelne dieser faszinierenden Insekten seiner mittlerweile neun Völker, die an der Heimliger Quelle ideale Bedingungen genießen.
Hoher Arbeitsaufwand
Für Dirk Wilbois haben Aufzucht und Pflege seiner Honigbienen etwas Meditatives. Jedoch ist mit der Imkerei ein hoher Arbeitsaufwand verbunden. In der Saison sieht er fast jeden Sonntag für drei bis vier Stunden nach dem Rechten, untersucht den Gesundheitszustand seiner Völker und die Königin. Seit einiger Zeit wird Wilbois von einem Kollegen unterstützt, der ihm in puncto Naturverbundenheit in nichts nachsteht.
Der Bienenhotelier
Vor knapp drei Jahren kam Wolfgang Jager von den Stadtwerken Merzig ins Spiel, als er ein Wildbienenhotel „fach- und artgerecht bestücken“ sollte. Seither hat er sich weitergebildet – beseelt von dem Gedanken, es den 580 Wildbienenarten hierzulande mit immer neuen, immer ausgefeilteren Nisthilfen so gemütlich zu machen. Mit wachsender Begeisterung unterstützt er Dirk Wilbois mittlerweile, wo er nur kann. So ist Jager unter anderem bis zu dreimal pro Jahr bei der Honigernte fürs Schleudern zuständig.
Wachsende Bedrohung für heimische Bienen
Bienen sind unersetzlich, aber leider nicht unsterblich. Am gefährlichsten ist die Varroa-Milbe, die zum Zusammenbruch eines ganzen Volkes führen kann. Sie wurde durch den Menschen eingeschleppt. Ebenso wie die aus Südostasien stammende invasive Asiatische Hornisse, der unsere heimischen Bienen quasi schutzlos ausgeliefert sind. Daher bitten die Stadtwerke Merzig um aktive Mithilfe aus der Bevölkerung (siehe Seite 8). Jeder, der eine dieser gefährlichen Wespen erkennt, sollte dies umgehend den zuständigen Behörden melden.
Einzigartiger Honig
„Das Einzigartige an dem Honig der Stadtwerke Merzig ist, dass er hier aus der Region kommt und alle spezifischen Stoffe enthält, die die Region ausmachen“, wirbt Wilbois, der Kolleginnen und Kollegen zu Weihnachten gern ein Glas dieses köstlichen Naturprodukts zukommen lässt. „Unser Honig hat keine riesigen Transportwege hinter sich und glänzt mit einem verschwindend geringen CO2-Fußabdruck.
Dringende Appelle
Vor dieser Kulisse kommen die Appelle, die die Bienen beauftragten an die Bürger richten, von Herzen: Pflanzt üppige, artenreiche Wildblumenwiesen! Stellt ihnen Nisthilfen zur Verfügung! Sucht euch einen Imker in eurer Nähe! Lasst auch in Steingärten Flächen mit Pflänzchen erblühen! Und vermeidet jeglichen Einsatz von Pestiziden!
Verbündete im Geiste
Mit den Stadtwerken Merzig und den Bienen ist etwas zusammengewachsen, was zusammengehört. Beide sind – jede auf ihre Art – in der Daseinsvorsorge tätig. Und von Zeit zu Zeit – besonders, wenn sich mal wieder die globalen Krisen die Klinke in die Hand geben – müssen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke Merzig zum Wohle aller so reibungslos funktionieren wie die Honigbienen in einem perfekt organisierten Bienenstaat.